4.4 Randomisierte Homöopathiestudien - 
und ein vergessenes Problem

"The major weakness of the randomized trial is the difficulty for protection against false negativity" – so Emil Freireich vom M.D. Anderson Cancer Center in Texas. Während in der Vergangenheit die methodischen Bemühungen auf ein Eliminieren von falsch positiven Fehlermöglichkeiten abzielten – ein Hauptgrund für die enorme Aufwendigkeit der Studien –, blieb die ubiquitäre Tendenz zu falsch negativen Ergebnissen nahezu unbeachtet und unbearbeitet (1-6). Eine Vielzahl von Faktoren fördert in randomisierten Studien die Falsch-negativ-Tendenz.

Faktoren, die in randomisierten Studien die Tendenz zu falsch negativen Ergebnissen fördern können (1):

  • Therapiefehler, falsche Dosierung
  • Zusätzliche und kompensatorische Behandlung
  • Spezifisch wirksame „Placebo“behandlung
  • Drop-outs und Non-Compliers
  • Kontamination und Intention-to-treat Analyse
  • Informed Consent
  • Gefälligkeitsauskunft, experimentelle Unterordnung 
  • Mangelnde Differenzierungskraft der Erhebungsmethode
  • Tendenz zu mittelwertigen Angaben
  • Gruppenangleichung
  • Fallstricke bei der Patientenrekrutierung
  • Konditionierungseffekte
  • Kognitive Interaktionen
  • Störung des Arzt-Patienten-Verhältnisses
  • Fehlattribution
  • Simplifiziertes Studiendesign (Mega-Studien)

Literatur

  1. Kiene H. Methodische Limitierungen randomisierter Studien: Die prinzipielle Tendenz zu falsch negativen Ergebnissen. In: Komplementäre Methodenlehre der klinischen Forschung – Cognition-based Medicine. Berlin: Springer-Verlag; 2001. S. 85-100.
    Außerdem:
  2. Kiene H. Das Problem falsch negativer Ergebnisse in klinischen Doppelblindstudien. Allgemeine Homöopathische Zeitung 1998;243 (1):3-11.
  3. Kiene H. A Critique of the Double-blind Clinical Trial. Part 1. Alternative Therapies in Health and Medicine 1996;2 (1):74-80.
  4. Kiene H. A Critique of the Double-blind Clinical Trial. Part 2. Alternative Therapies in Health and Medicine 1996;2 (2):59-61.
  5. Kiene H. "Blind-Fehler" in der Praxis klinischer Blindstudien: gibt es sie oder gibt es sie nicht? In: Antes G, Edler L, Holle R, Köpcke W, Lorenz R, Windeler J (Hrsg). Biometrie und unkonventionelle Medizin. Biometrische Berichte. Band 3. Münster: Landwirtschaftsverlag; 1995. S. 61-72.
  6. Kiene H. Kritik der klinischen Doppelblindstudie. München: MMV Medizin Verlag GmbH; 1993, 70 S. ISBN 3-8208-1214-8.

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